Bier

Im Weinland Italien gärt es. Industrielle Großbrauereien à la Perroni & Co. sind Schaum von gestern. Kleine Qualitätsbrauerein (www.microbirrifici.org), die auf handwerkliches Können und Kreativität setzen, schießen zwischen Bozen und Palermo wie die »Pilse« aus dem Boden. Statt Deutschem Reinheitsgebot, gilt Experimentierfreude und so finden sich auch Lavendel, Maronen, Wildkirschen oder Zitronen als Aromageber  in naturtrüben und charakterstarken Bieren. Voll im Trend liegt auch Kampanien mit über 30 Mikro-Brauereien, ob Karma aus der Provinz Caserta, Alter Ego aus dem Weinparadies Irpinia, einem Capri-Bier oder dem Birrificio dell’Aspide aus dem Cilento. Die Preise der 0,75 l-Flaschen entsprechen jenen einer guten Flasche Wein. Gerechtfertigt!

Alfonso Rotolo, Località San Matteo – Rutino, www.alfonsorotolo.it. Als Winemaker längst eines der Urgesteine des Cilento (spritzig seine Fiano- und Aglianico-Spumanti Brut!), ist Alfonso Rotolo jetzt auch unter die Bierbrauer gegangen. In Kooperation mit Enzo Serra vom Birrificio dell'Aspide entstand Dafne, ein unpasteurisiertes, doppelt gemalztes Blondes auf Weinhefe. Einzigartig!

Birrificio dell'Aspide, Via dei Casalini – Roccadaspide, www.birrificiodellaspide.it. Vincenzo "Enzo" Serra ist Bierbrauer aus Passion. 2010 fing er an, mit nur einem Herd und einem Topf als Grundausstattung. Experimentierfreude und praktische Studien in Krakau haben ihn inzwischen zu seiner kleinen & feinen Brauerei auf dem Lande, auf halber Strecke zwischen Albanella und Roccadaspide gelegen, gebführt. Sein Repertoire umfasst zur Zeit fünf charakterstarke Biere. Das blonde Nirvana z.B. empfiehlt er auch zu Fisch.

Birrificio Fiej, Via Pantanelli 12 – Località Velina, Castelnuovo Cilento, Tel. 097462079. Internationales Know-How und lokale Zutaten kennzeichnen auch Giuseppina Giordanos handwerklich gebrauten Biere. Das Dunkle ist mit Cilento-Honig aromatisiert. Die Brauerei und das angeschlossene Ristorante cum Pizzeria betreibt Giuseppina zusammen mit ihren Kindern Carmen und Stefano, am Herd steht der junge Chef Gaetano Cappuccio. Auch das ein süditalienisches Jobwunder aus eigener Kraft. Auf halber Strecke zwischen Vallo di Diano und Ascea gelegen, kein Ruhetag.