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Honig

Honig als Heil- und Nahrungsmittel spielt im Cilento seit jeher eine große Rolle, den Griechen der Antike galt er als "Götterspeise" und Quelle der Unsterblichkeit. Ein auf den ersten Blick unscheinbares, bei genauerer Betrachtung jedoch faszinierendes Exponat im Archäologischen Museum von Paestum (siehe "Kultur – Paestum") sind Brocken 2500 Jahre alten Honigs. Mehrere mit Honig gefüllte Bronzekrüge, eine Weihgabe für den mythischen Gründer der Mutterstadt Sybaris, wurden bei Ausgrabungen 1954 in einem unterirdischen Kenotaph (leeres Grab, zum Angedenken an eine bedeutende Persönlichkeit) gefunden.

Die große Blütenvielfalt im Cilento bietet Imkern und ihren Bienen eine fast das ganze Jahr andauernde Tracht. In Küstennähe und auf küstennahen Hügeln dominieren Baumheide, Rosmarin, Waldrebe, auf den Feldern Inkarnatklee und an Straßenrändern Eukalyptus. In höheren Lagen im Landesinneren wird dunkler Kastanienhonig gesammelt. Typisch für den Cilento ist auch Lavendel- und Thymianhonig, unverzichtbar für die Zubereitung traditionellen Gebäcks, wie z.B. der zu Weihnachten oder Ostern servierten struffoli. Im Winter blüht der Erdbeerbaum, der Nektar für einen aromareichen, bitteren Honig liefert – ideal in Kombination mit pikantem Käse zu genießen.

Agriturismo Prisco, Contrada Valle Degli Elci – San Mauro la Bruca, www.agriturismoprisco.it. Ein Bilderbuch-Agriturismo: Freundlicher Empfang durch die Familie Prisco, ortstypische Gebäude mit einladenden Gästezimmern und ein von Michelin empfohlenes Ristorante, das überwiegend die eigenen, biologisch erzeugten Hofprodukte verarbeitet, darunter auch einen prämierten Honig (Erika, Kastanien und Erdbeerbaum) – dazu den Traumblick in die umgebende Landschaft. Weit weg von jeder "Lichtverschmutzung" lassen sich nachts aus einem eigens errichteten Observatorium auf dem Dach Sterne beobachten.

Honigmanufaktur Binder, www.honigmanufaktur.com. Der streitbare Bio-Imker Jürgen Binder, der sich in Deutschland zusammen mit Hans Beer und Michael Grolm (www.schlossimkerei.de) engagiert und einfallsreich für gentechnikfreie Felder einsetzt, überwintert seine Bienen im Cilento. Bei günstigem Wetter finden sie in Süditalien auch in der kalten Jahreszeit genügend blühende Pflanzen. So erntet er z.B. mitten im Winter die Honigrarität miele di corbezzolo vom Nektar des Erdbeerbaums. Im Februar 2012 fand auf Initiative von Jürgen Binder und unter aktiver Teilnahme von Hans Beer die "Imker-Kulturstudienfahrt Cilento und Kalabrien" statt, die mitzugestalten mir eine bereichernde Freude war. Für 2013 sind weitere Reisen in der Basilikata, in Apulien und Sizilien geplant.

Il Fuco d'Oro, Via Serraventola – Roccadaspide, Tel. 08281962187, ilfucodoro(at)interfree.it. Die "Goldene Drohne" von Maria Gorrasi und Modesto Urti ist ein seit 2004 biologisch zertifizierter Betrieb. Außer einem Dutzend Blüten- und Sortenhonigen, kosmetischen und gesundheitsfördernden Honigprodukten, stehen auch die berühmten, DOP-zertifizierten Maronen von Roccadaspide, Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse (jeweils in Honig eingelegt) und Olivenöl zum Verkauf.

L'Alveare del Cilento, Contrada Archi, Località S. Giovanni - Laureana Cilento, www.alvearedelcilento.it. Giuseppe Di Feo und Stefania Prestigiacomo erzeugen besten Bio-Honig, Marmeladen aus autochtonen Cilento-Früchten und aromatisiertes Olivenöl. Eine Spezialität ist der in Honig eingelegte Käse. Hofverkauf, fündig wird man auch in der Enoteca Casaburi (siehe "Tipps A – Z, Auskunft") am Corso von Santa Maria di Castellabate.

 

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