Slow Food

Jahrhundertelange Abgeschiedenheit und die im Cilento verbreitete Armut haben eine Fülle traditioneller Arme-Leute-Gerichte hinterlassen, deren heutiges Geheimnis nicht in ihrer komplizierten Zubereitung, sondern in der Auswahl bester Grundzutaten liegt. Mit Herkunftsbezeichnungen wie DOP für Lebensmittel und DOC bzw. DOCG für Weine sollen diese Produkte geschützt werden.

Einen Schritt weiter geht die Non-Profit- Organistion Slow Food mit der Schaffung sogenannter Präsidien. Kleinstproduzenten wird unter die Arme gegriffen, der Absatz ihrer handwerklich und mit Respekt für die Umwelt erzeugten Lebensmittel gefördert. Im Cilento zählen dazu Erzeuger der alici di menaica (www.alicidimenaica.it), von Cacioricotta, der hellen Artischocken von Pertosa, der Controne-Bohnen und der Soppressata di Gioi, einer luftgetrockneten Schweinesalami mit dem berühmten Speckkern als Markenzeichen. Zu den Cilento-Slow Food-Spezialitäten gehören auch die berühmte Büffel-Mozzarella, die in Myrtenblättern verpackte Mozzarella nella Mortella (muzzarella cu’ a murtedda), Caciocavallo-Käse, im Holzofen gebackenes Hartweizenbrot, Kichererbsen aus Cicerale und Maronen aus Roccadaspide. Eine gesunde Leckerei sind die hellen Feigen der Sorte Fico Bianco del Cilento, frisch oder getrocknet und mit Nüssen, Mandeln, Zitronenschalen und Fenchelsamen gefüllt.

Die 1986 in Italien gegründete, längst weltweit aktive Slow Food-Bewegung, zeigt sich in Kampanien (www.slowfoodcampania.it) besonders lebendig. Idee und Anspruch sind auch hier der Erhalt der regionalen Küche mit heimischen pflanzlichen und tierischen Produkten und deren lokaler Produktion. Biodiversität, Vielfalt der kulinarischen Kulturen, faire Bedingungen für Produzenten und der Genuss der Konsumenten stehen im Mittelpunkt. Der Philosophie der Nachhaltigkeit und Lebensqualität folgt auch die Idee der Città Slow, dazu zählen in Kampanien u.a. Amalfi und Positano an der Amalfiküste, sowie im Cilento das Städtchen Póllica (W 8).