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Belletristik

Basile, Giambattista Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. C. H. Beck, 2000. Nach dem neapolitanischen Text von 1634/ 36 neu und erstmals vollständig übersetzt. Der "Cunto de li cunti" ist von vielen Dichtern als Quelle für Märchenstoffe benutzt worden, u.a. von den Brüdern Grimm. Pralle Sinnlichkeit!

De Crescenzo, Luciano Also sprach Bellavista – Neapel, Liebe und Freiheit. Diogenes (Tb). Längst ein Klassiker. De Crescenzo erfrischt die Form des sokratischen Dialogs um den neapolitanischen Witz und Alltagsverstand. Selten war Erkenntnis so fröhlich.

De Crescenzo, Luciano Geschichte der griechischen Philosophie – Die Vorsokratiker. Diogenes (Tb). Einige Kapitel widmen sich den Denkern der eleatischen Schule. Bei einem Besuch der Ruinen von Velia (siehe W 16) muss das kluge und witzige Buch einfach mit!

D’Orta, Marcello Am liebsten Neapel – Streifzüge durch meine Stadt. Rotbuch, 1999. Als Herausgeber von Schulaufsätzen neapolitanischer Kinder hat sich D’Orta einen Namen gemacht. Hier lockt er seine Leser in die innersten Winkel dieser uralten und lebendigen Metropole. Seine Streifzüge sind eine wunderbare Einladung, Neapel auf eigene Faust zu entdecken.

D’Orta, Marcello (Hrsg.) In Afrika ist immer August. Diogenes (Tb). Marcello D’Orta hat als Grundschullehrer in Arzano, einem tris­ten Vorort von Neapel, über Jahre hinweg die Aufsätze seiner Schüler gesammelt. Die von ihm herausgegebenen kurzen Texte bieten witzige und manchmal unfreiwillig komische Einblicke in das Leben im Mezzogiorno. Ein Buch, das man lachend und weinend zugleich liest. In gleicher Aufmachung sind noch erschienen: Gott hat uns alle gratis erschaffen, Wie die Kinder zur Welt kommen.

Lanzetta, Peppe Mitten unter Wölfen. Haymon bzw. Diana (Tb) 2004. Auf Deutsch ursprünglich mit dem Titel "Die Sehnsucht des Cattivotenente" und im neapolitanischen Original als "Tropico di Napoli" publiziert. Die Probleme möchte man nicht haben, mit denen sich Lanzettas realistisch und mit viel bitterem Humor gezeichneten Protagonisten tagtäglich herumschlagen. Eine drastische Liebeserklärung an Napoli. Der Autor hat sich auch als Song­texter einen Namen gemacht. Der Südtiroler Übersetzer Kurt Lanthaler (siehe unten) fühlte sich seinerseits zu einem neapo­litanischen Krimi inspiriert.

Levi, Carlo Christus kam nur bis Eboli. dtv (Tb), 2003. Das arme, unterentwickelte Lukanien (Basilikata), das Levi in den 1940er Jahren beschrieb, gibt es so nicht mehr. Sein Buch hatte entscheidenden Anteil daran. Es bleibt ein großartiges Zeitdokument. Der titelgebende Ort Eboli liegt im Süden Salernos an der A 3. Kongenial verfilmt vom neapolitanischen Regisseur Francesco Rosi.

Malaparte, Curzio Die Haut. Fischer (Tb), Frankfurt a. M. bzw. Zsolnay, 2006. Das zerstörte Neapel der letzten Kriegsjahre und der Vesuv-Ausbruch von 1944 bilden den realistisch-schrecklichen Hintergrund dieses Romans, eine sprachgewaltige Anklage gegen den Krieg, aber auch eine bittere Liebeserklärung an Neapel und die Neapolitaner. Die Übersetzung besorgte Hellmut Ludwig, die gebundene Zsolnay-Ausgabe bereicherte Thomas Steinfeld um ein kluges Nachwort.

Mosebach, Martin Die schöne Gewohnheit zu leben. Eine italienische Reise. Berlin Verlag (Tb), 2007. Sinnenfrohe, humorvolle Essays auf der Suche nach der "Italienischen Essenz". Im Golf von Neapel wird Mosebach mehrfach fündig.

Munthe, Axel Das Buch von San Michele. dtv (Tb). Der Best- und Longseller des schwedischen Modearztes, der sich Ende des 19. Jh. auf Capri eine Villa hatte bauen lassen, die heute neben der Blauen Grotte immer noch zum Pflichtprogramm (fast) aller Tagestouristen zählt. Munthes Buch ist der Vorläufer all jener Bücher, die heute Verlagen, Buchändlern und Autoren Riesenumsätze bescheren: Nord-/Mitteleuropäer kauft Haus im Süden (Andalusien, Provence, Ligurien, Toskana etc.) und erlebt lustige und anrührende Begegnungen mit Einheimischen.

Neumeister, Christoff Der Golf von Neapel in der Antike. Ein literarischer Reiseführer. C. H. Beck, 2005. Der Autor war Ordinarius für Klassische Philologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. Durch die geglückte Auswahl von Texten antiker Autoren wie Appian, Cicero, Martial, Petron, Plinius d. J., Seneca, Sueton oder Tacitus, ergänzt um ebenso ausführliche wie kundige Kommentare, gelingt ein vielschichtiger Einblick in die damalige Lebenswirklichkeit: Schifffahrt und Straßenbau, Landwirtschaft und Fischzucht, Hofintrigen und Militärwesen, Villenluxus der oberen Zehntausend und Thermen für das Volk, Mythos und Philosophie, Erdbeben und andere Katastrophen. Inte­­r­es­sant illustriert und mit ein paar touristischen Tipps auch für moderne Reisende.

Niola, Marino Totem und Ragù – Ne­a­politanische Spaziergänge. Schöne S/W-Fotos von Mimmo Jodice. Luchterhand, 2000. Mit dem Blick des Ethnologen führt Niola in kurzen Essays, die Appetit auf mehr und auf Neapel selbst machen, kreuz und quer durch seine Stadt. Nicht immer die touristischen Highlights, sondern Friedhöfe, das unterirdische Neapel, Fußball und die Nudeltöpfe sind Ziele der intelligenten und ironischen Erkundungen.

Parella, Valeria Die Signora, die ich werden wollte. Schirmer Graf, 2005. Ironisch-warmherzige Frauengeschichten aus Neapels Vorstädten. Die gelungene Übersetzung der beinahe gleichaltrigen Constanze Neumann, die in Neapels Schwesterstadt Palermo lebt, bewahrt den selbstbewussten jungen Ton.

Parella, Valeria Mosca più balena. minimum fax (Tb), 2003. Die Erzählungen der 1974 geborenen Neapolitanerin waren ein viel versprechender literarischer Erstling!

Parella, Valeria Per grazia ricevuta. minimum fax (Tb), 2005. Neue menschliche Einblicke in ein Neapel unserer Tage, wie kaum ein Tourist es je kennen lernen wird.

Peter, Peter Golf von Neapel. Literarische Entdeckungen zwischen Neapel, Sorrent, Amalfi und Capri. Klett-Cotta, 2003. Der Bogen spannt sich vom selbst ernannten Nachlassverwalter des Komikers Totò über kulinarisch-erotische Betrachtungen der sfogliatella hin zum Sirenengesang und den merkwürdigen Ansichten eines modernen Cicerone. Klug, amüsant und mit Bezug zur Gegenwart. Mit Bei­trägen von Bernd Bierbaum und Katja E. Jaeckel. S/W-Fotos von Peter Amann und Mimmo Jodice.

Petronius Satyricon. Ein antiker Schelmenroman. Manesse od. Reclam (Tb). Hier kann man aus erster Hand erfahren, wie sich die oberen Zehntausend im antiken Baia amüsierten und wo sich Pier Paolo Pasolini zu seinem Orgien-Film inspiriert hat. Aus dem Lateinischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Kurt Steinmann.

Richter, Dieter Neapel. Biographie einer Stadt. Wagenbach, 2005. Ein großer Wurf für eine gro­ße Stadt sowie einige Reflektionen über Tourismus gestern und heute.

Richter, Dieter (Hrsg.) Neapel. Eine literarische Einladung. Wagenbach, 2004. Anthologie zeitgenössischer neapolitanischer oder in Neapel lebender Schriftsteller. Der Anhang "Neapel im Film" öffnet die Augen. Amüsante Illustrationen von Franziska Neubert.

Richter, Dieter (Hrsg.) Pompeji und Herculaneum. Ein Reisebegleiter. Insel (Tb) 2005. Frisch gebliebene Texte aus zwei Jahrtausenden und ein paar touristische Handreichungen auf neuestem Stand.

Serio, Michele Pizzeria Inferno. Baldini & Castoldi (Tb), 1994. Komisch, exzessiv und sehr neapolitanisch!

Wittenberg, Renate Nehmen Sie Platz, Signora! Weimarer Schiller-Presse, 2003. Sympathisch-authentische Schilderung einer Berlinerin, die in den Cilento einwandert.

Reiseliteratur zu Hause vergessen? Die Libreria del Mare in Caprioli di Pisciotta, Località Gabella liegt an der Küstenstraße, etwa auf halber Strecke zwischen dem Bahnhof von Pisciotta und Palinuro. Carmen Prisco und Antonio D'Angelo veranstalten regelmäßig Lesungen, beste Gelegenheit interessante Urlabusbekanntschaften zu schließen. Die italienische Belletristik ist gut vertreten, klein & fein die Auswahl deutschsprachiger Titel.

Der erste Cilento-Führer!
6. Auflage 2015 komplett überarbeitet und in Farbe.

2. Auflage 2018! Kultur + Kulinarik = Kampanien. 7 X Cilento.

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