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Tiere

Wie die Palinuro-Primel, so ist auch der seltene Fischotter (Lutra lutra, ital. lontra) ein Emblem des Parco Nazionale. An den sauberen Flussläufen des Calore, Sele, Mingardo, Sammaro und Bussento lebt etwa die Hälfte der gesamten italienischen Population. Trotzdem wird man die scheuen, nachtaktiven Tiere genauso selten zu Gesicht bekommen wie Wildkatzen oder Wölfe. Hirsche (ital. cervo) haben dem Monte Cervati (siehe W 14) den Namen geliehen, bereits Neandertaler zählten sie zu ihrer Jagdbeute. Nachdem sie wie die meisten Großsäuger gegen Ende des 19. Jh. bzw. Anfang des 20. Jh. ausgerottet waren, hat man vor einigen Jahren mit der Wiedereinbürgerung begonnen, auch um den Wolfsrudeln eine natürliche Nahrungsgrundlage zu bieten. Wilderer unterlaufen immer wieder die Bemühungen der Wildbiologen, Strafverfolgung ist selten. Häufig trifft man beim Wandern auf Wildschweinspuren, gelegentlich bekommt man einen Apeninnen-Hasen (Lepus corsicanus) zu Gesicht. Erst vor wenigen Jahren wurde er als eigene Art erkannt. Er zählt zu den bevorzugten Beutetieren des Steinadlers. Der Cilento bietet gute Möglichkeiten, Vögel zu beobachten – es lohnt sich also, ein Fernglas einzustecken. Sehr häufig sind die Begegnungen mit den hübschen Mauereidechsen oder eleganten Smaragdeidechsen.

Oft trifft man in der Macchia oder auf Feldwegen auch die ungiftigen Gelbgrünen Zornnattern (Coluber viridiflavus, ital. biacco). Die flinken tagaktiven Tiere, in Süditalien in schwarzer Pigmentfärbung vorkommend, werden in Ausnahmefällen bis zu 2 m lang. Die absolut harmlosen, ca. 2 m langen Äskulap- Nattern (Zamesis longissimus, ital. colubro d’esculapio) haben als Symbol des antiken Gottes der Heilkunst Eingang in die Kulturgeschichte gefunden. Vierstreifennattern (Elaphe quatuorlineata, ital. cervone), die ihren Namen vier schwarzen Streifen oder Fleckenreihen längs des ca. 150 cm langen Körpers verdanken, suchen die Wassernähe. Als fleißige Vertilger von Nagetieren wurden sie von den Menschen immer schon als nützlich angesehen und früher auch kultisch verehrt. Den einzigen Giftschlangen im Cilento, Aspisvipern (Vipera aspis, ital. vipera comune), wird man nur sehr selten so nahe kommen, dass man ihren deutlich vom Körper abgesetzten dreieckigen Kopf, die aufgestülpte Schnauze und die senkrecht geschlitzten Augen erkennen könnte. Die tagaktiven Vipern bevorzugen trockene, steinige Lebensräume und fliehen bei Störungen (Bodenerschütterungen; knöchelhohe Wanderschuhe sind der beste Schutz). Ihr giftiges Sekret benötigen sie zum Jagen von Mäusen und Eidechsen. Große Säuger, wie der Mensch, müssen kaum Angst haben.

Der erste Cilento-Führer!
6. Auflage 2015 komplett überarbeitet und in Farbe.

2. Auflage 2018! Kultur + Kulinarik = Kampanien. 7 X Cilento.

Premio-ENIT "Bester Reiseführer Italien 2011"
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Vor diesem Kollegenbuch ziehe ich den Hut und empfehle es rückhaltlos!

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